Wirtschaft

(geschrieben april 2001)

Nepalesische Handwerkskunst ist in Ihrer Qualität und Vielfältigkeit in der Welt einmalig. Hier sei erwähnt, daß der asiatische Pagoden Baustil in Nepal seinen Ursprung hat. Berühmt ist Nepal für seine Holz-, Metallstatuen- und Textilhandarbeiten. In Nepal gibt es bis auf die erwähnten Handarbeiten keine nennenswerte Industrie. Produziert wird größtenteils in Stadthäusern und Hinterhöfen. Einzige Ausnahme ist die Teppichproduktion, doch auch hier gibt es viele Kleinstwebereien. Wer sich die Mühe macht, kann Handwerker finden, die Dinge herstellen für die Nachfrage besteht. Da grundsätzlich kein Wissen über unsere Kultur besteht, liegt es an uns, den Nepalesen dies beizubringen. Eine der schönsten Ideen, ist die Produktion von Weihnachtsschmuck, in diesem hinduistischen Königreich. Dies ging auf eine Idee von Fr. Vivian Burns, aus L.A. - USA zurück. Anfang der 70er Jahre hatte sie die Idee nepalesische Silberschmiede in ihrer klassischen filigranen Silberschmiedarbeit, Weihnachtsornamente nach alten und eigenen Vorlagen produzieren zu lassen. Dies schuf eine Erwerbsquelle für die Silberschmiede mit ihrer traditionellen Arbeit. In unseren Augen liegen in Projekten wie diesen, die Zukunft, sie kombinieren traditionelle Arbeit mit moderner Nachfrage. Es bedarf solcher Ideen den Markt zu beleben. Problematisch ist die Hinterhofindustrie, man ist limitiert durch die Räumlichkeiten und einzelne Arbeitsschritte bedürfen langer Wege, da nicht alles am Ort bewerkstelligt werden kann. Es wäre dringend erforderlich, daß im Kathmandutal Gewerbegebiete ausgewiesen werden, die kurze Wege und umweltschonende Produktionen der einzelnen Handarbeitsbereiche kostengünstig ermöglichen würden.

Die Teppichfabrikation hat den größten Exportanteil und die größte Lobby. Das Teppichgeschäft wird größtenteils von den Tibetern dominiert und kam wegen Kinderarbeit in Deutschland zu unrühmlichen Bekanntheitsgrad. Vor 20 Jahren kamen die ersten Tibeterteppiche nach Deutschland und waren damals noch traditionell mit Naturfarben gefärbt. Die schönen Teppiche lagen in den Wohnzimmern und waren einseitiger Sonnenbestrahlung ausgesetzt, das ließ die Teppiche an einigen Stellen ziemlich blaß aussehen. Von nun an gab es nur noch Teppiche mit chemischen Farben bei gleichbleibender Abwasserentsorgung. Bis jetzt kenne ich trotz Recherche im Bereich Textilien in den Himalayas nur die Teppichfirma Soorya, die auf Anregung ihres deutschen Importeurs ein Abwassersystem für Färben und Waschen in ihrer Fabrik errichteten. Allgemein geht das Teppichgeschäft heute recht schlecht, daß dürfte zum einen an den entstandenen Ruf bezüglich Kinderarbeit liegen und an billigst Teppichen in der gleichen Machart aus Indien, die teilweise über Nepal mit nepalesischem Label und entsprechender Zollbefreiung exportiert werden, zum Schaden der eigenen Produktion. Diese Information erhielt ich von mehreren Teppichprofis. Problematisch für die Zukunft des Teppichgeschäfts ist die Einschätzung der Verantwortlichen, so gehen diese davon aus, das das rückläufige Teppichgeschäft in Deutschland mit der Wiedervereinigung zusammen hängt, anstatt mit der Kinderarbeit.`

Ein neues Boom Geschäft ist entstand und schon wieder verschwunden, von Pashmina ist die Rede. Pashmina bezeichnet die Ziegenhaarwolle die den Himalayaziegen im Frühjahr aus dem Winterfell gekämmt wird, dabei können maximal 200 g Pashminawolle pro Ziege gewonnen werden. Durch hochwertige Pashminaschals wurde eine rege Nachfrage erzeugt. Viele witterten nun das große Geschäft und stiegen in das Geschäft ein, sofort ging es los mit Preisdumping auf Kosten der Qualität. Mittlerweile werden Pashminaschals verkauft in denen keine Pashminawolle drin ist. Oder es wurden Großaufträge angenommen für Quantitäten die nicht beliefert werden konnten ohne die Pashminawolle zu mischen. Das Ende vom Lied "Crash" der Markt ist fertig.

Ähnlich wie mit dem Pashminageschäft ging es mit den Heavycottonbags und -rucksäcken. Hier war es nicht das Problem des Materials hier war es die Arbeitsqualität. Nachdem eine breite Nachfrage an den Heavycottongegenständen entstanden ist, investierten viele in diese Produktion und versuchten immer günstiger zu produzieren, bald war jeder der eine Nähmaschine tragen konnte ein Näher. Diese "Facharbeiter" waren nicht mehr in der Lage ein Qualitätsprodukt zu produzieren, sodaß meist nach der ersten Belastung die ersten Nähte rissen. Finish with buisiness. So sind die vielen Läden mit Heavycottonwaren komplett verschwunden.

Gleiches mit den Strickpullovern es ist nicht gelungen eine geichbleibende Qualität zu produzieren, im Gegenteil Recyclingwolle wurde zur Yakwolle erklärt. Aufgrund nicht sauber gewaschener Wolle kam es zu hohen Verlusten durch Mottenfraß. Wie die Nachfrage hoch war wurden häufig Strickerinnen zur Arbeit verpflichtet, die dieser nicht gewachsen waren, teils aus Unfähigkeit teils aus mangelnder Motivation wegen der schlechten Bezahlung. Nun boomt gerade für den japanischen Markt das Häckelgeschäft die Befürchtung ist groß das es diesem Artikel geht wie vielen zuvor. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang das fähige Handarbeiter, aufgrund der Großproduktionen ohne Qualitätsstandart Ihre Arbeit verlieren, obwohl sie es waren die diese Nachfrage erst weckten.

 

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